Helmsheimer
Aus Helmsheim
Da in dem kleinen Ort jeder jeden kannte war es üblich, dass man sich untereinander duzte. Ausnahme waren Respektpersonen, oder Honoratioren, die dann von den jüngeren Personen in der 3. Person (ihr - Dialekt "da") angesprochen wurden.
Der Rosenkönig
Der „Schbauzer“, wie sie ihn nannten, hat in seiner freien Zeit wunderschöne Rosen gezüchtet. Er war ein Spezialist im Veredeln der Rosen. Wenn er am Sonntag seinen Spaziergang durch das Dorf machte, hatte er immer eine Rose im Reversknopfloch eingesteckt. Begegnete ihm eine hübsche Frau, so entnahm er die Rose aus dem Knopfloch und überreichte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
Die Zwetschen Anna
Die Anna war eine der Krautschneiderinnen in Helmsheim. Im Oberdorf war sie aber auch für ihren köstlichen Zwetschenkuchen bekannt. Fast an jedem Samstag brachte sie mit einem Leiterwägelchen einen Kuchen zu ihrem Schwager dem Owwabeck. Besonders köstlich roch ihr Zwetschenkuchen, wenn er frisch aus dem Backofen kam.
Der Schbechde Kall
Karl Specht war Zugführer bei der Eisenahn. Er gehörte zu den Einwohnern, die sich rege am Ortsleben beteiligten. Er wohnte mit seiner Familie im "Gässle" und sein Stumpen ging nie aus.
Die Anna und ihr Honnes
Der Vogel Honnes war der Totengräber und Leichenbeschauer von Helmsheim. Er wohnte mit seiner Anna unmittelbar unterhalb der katholischen Kirche. Sie lebten bescheiden in einem alten Haus, wo noch der Fußboden in der Küche aus gestampften Lehm bestand. Es konnte schon mal vorkommen, daß ein Huhn über den Katzenschlag die Küche besuchte. Ihre Zuneigung zueinander haben sie nicht verborgen. Es gibt eine Anekdote, wo sie nach einem schweren Arbeitstag sich auf ihrem Kuh-Fuhrwerk im frisch geschnitten Grünfutter ausruhten. Die Kühe zogen das Fuhrwerk ohne Anleitung - die fanden den Weg von alleine nach Hause.