Bäcker

Aus Helmsheim


Krausebeck

Owwabeck

Unnabeck



Bäckerei Kraus

Die älteste Bäckerei befand sich in der Kelter. Sie wurde in alten Zeiten als Dorfbackstube betrieben. Als letzter Bäcker hat sie Friedrich Johann Kraus gepachtet. Mit Zunahme der Bevölkerung hatten im 20 Jahrhundert drei Bäcker in Helmsheim ihr Auskommen. Obwohl die jüngeren Bäcker ihrem Betrieb einen Bäckerladen angeschlossen hatten, wurden das Brot von den Bauersfrauen immer noch selbst vorbereitet. Jeden Dienstag und Donnertag wurden die runden Laibe mit kleinen Leiterwagen zu den Bäckern gefahren. Zur Unterscheidung wurde ein kleines Zettelchen mit dem Namen in den Teig gedrückt.

Kelter Backofen

Am Samstag war dann Kuchentag. Am Nachmittag roch es auf der Hauptstraße nach frisch gebackenem Obstkuchen. Je nach Jahreszeit wurden große Bleche mit frischem oder eingemachtes Obst zu köstlichem Kuchen belegt. War ein Vereinsfest in Vorbereitung, so wurden von dem beauftragten Bäcker Spitzwecke gebacken. Ohne diese, mit einer Wurst und Senf, konnte man sich die Festlichkeiten nicht vorstellen.

Leider erging es den Bäckereien ähnlich wie den Kaufläden. Nach anfänglicher Hochzeit nach dem 2. Weltkrieg mussten sie der Konkurrenz durch Discounter und große Supermärkte weichen.


Brezelbuben

Zweimal die Woche, am Mittwoch und Freitag, haben die Bäcker Laugenbrezel gebacken. Dies waren die Tage der "Brezelbuben". Mit einem geflochtenen Weidekorb unterm Arm, voll mit noch warmen Brezeln die in ein weißes Tuch eingeschlagen waren, gingen sie von Haus zu Haus und verkauften ihre Brezel. Als Entlohnung erhielten sie 50 Pfennig und vier Brezel vom Bäcker. Sie hatten natürlich ihre Stammhäuser, wo meist noch ein paar Pfennig Wechselgeld für sie übrig blieb. Ihr Revier war nach der Zuordnung Unna- und Owwa Dorf aufgeteilt. Aber auch geschmacklich gab es kleine Unterschiede. So mochten die einen die helle und weichere Brezel, während die anderen die dunkle und knusprige Brezel bevorzugten.