Maler Stein

Aus Helmsheim

Friedrich Karl Stein, von allen nur "Fritz" genannt kann man als Urgestein innerhalb der Helmsheimer bezeichnen. Als Selbstständiger hatte er ein Maler- Tüncher- und Tapeziergeschäft. Spezialisiert war er auf Möbel- und Schriftmalerei. Seine Leidenschaft galt aber der Karikatur. In großflächigen Bildern verspottete er die Spießbürgerlichkeit und versah sie mit bissigen Sprüchen. Mit seiner humorvollen Art war er für jeden Spaß zu haben. Er spielte Klarinette und nutzte jede Gelegenheit in geselliger Runde sein Können zu beweisen.

Sein wohl bekanntestes Bild "Der fürchterliche Brand" war ein Auftragswerk für das Gasthaus zum Lamm. Es hing jahrelang beim Stammtisch an der Wand. Als die Wirtschaft geschlossen wurde übergaben die Erben das Bild an die freiwillige Feuerwehr wo es einen Platz im neuen Feuerwehrhaus fand. Umstritten ist es, ob die dargestellten Karikaturen einen realen Bezug zu bestimmten Helmsheimer Charakteren haben.

Der Fritz hatte mitunter einen derben Humor. So hat er beim Lamm nicht die Gaststätte, sondern das Toilettenhäuschen kunstvoll ausgeschmückt.- natürlich auch mit Sprüchen.


Hier an diesem Örtchen,
drückst Du Dir ein Törtchen.
Ist das Ding dann sauber raus,
siehst Du gleich viel besser aus.

So malte er einen wunderschönen Vogel und versah ihn mit dem Kommentar "Jeder hat seinen". Glücklich konnte sich schätzen, wer mit Fritz Briefwechsel hatte. Die Adresse auf den Briefumschlägen wurden von ihm, ohne Verwendung von Schablonen, sehr kunstvoll gestaltet.[1]

  1. Heirat von seiner Cousine Lisa Winter, deren Mann im 2. Weltkrieg gefallen ist.