Kirchen
Aus Helmsheim
Katholische Kirche
Die erste Erwähnung erfolgte über einen Pfarrer von Helmsheim, im Jahre 1294. Die Kirche ist aber sicher viel älter als die geschichtliche Erwähnung. Das Patrozinium "St. Sebastian und Rochus" wurde erstmalig in einem Visitationsprotokoll von 1701 benannt.
Die ursprünglich kleine mittelalterlichen Kirche wurde in einigen Teilen in den heutigen Bau übernommen. Der damalige Chor ist die heutige Sakristei. Das Langhaus ging bis zum seitlichen Eingang der heutigen Kirche Im Jahre 1568 wurde ein Turm angebaut, der heute noch steht.
Die Reformation machte der altkirchlichen Tradition in Helmsheim ein Ende. Die Landschad von Steinach hatten Helmsheim von der Kurpfalz als Lehen. Sie führten das Luthertum in Helmsheim ein. Die Lage änderte sich erst nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg. Mit der Pfälzischen Religionsdeklaration, trat Pfarrer Franz Peter Müller am 13. Mai 1707 in den Alleinbesitz von Kirche und Pfarrhaus ein.
Am 1.April 1753 wurde der Grundstein für einen Neubau der Kirche gelegt. Wegen der Baukosten gab es einen langwierigen Streit mit der Gemeinde. Das Speyrer Domkapitel als Zehntherr erkannte nur die Baupflicht am Langhaus an. Die Gemeinde unterlag und musste zahlen. Die feierliche bischöfliche Einweihung fand am 30.September 1787 statt.
Die ursprüngliche barocke Kuppelhaube des Turmes wurde 1875 zum heutigen Spitzhelm umgebaut. Bis zur Erbauung der heutigen evangelischen Kirche war der Turm Eigentum der Gemeinde und das Geläute wurde von beiden Konfessionen benutzt.
Über die alte Orgel ist wenig bekannt. Im Jahre 1874 wurde die Orgel der Michaelskapelle angeschafft. Sie befriedigte auf Dauer nicht. So wurde 1894 von Anton Kiene in Waldkirch eine neue Orgel gebaut. Vom 18. Jahrhundert bis zum ersten Weltkrieg besaß die Kirche zwei Glocken. Das Geläut wurde 1921 durch die Gießerei Bachert in Karlsruhe auf drei Glocken ergänzt.
Evangelische Kirche
Nach der Reformation, begünstigt durch die reformierte Linie der Pfälzer Kurfürsten, befand sich die Helmsheimer Kirche in lutherischem Besitz. Dies veränderte sich als 1685 die reformierte Linie ausstarb. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg, vor allem 1689, wurde Helmsheim von den Truppen Ludwig XIV verwüstet und entvölkert. Pfarrer Johann Martin Eberhardt war ab 1697 der letzte lutherische Pfarrer, der im Besitz der Helmsheimer Kirche war.
Nach der Pfälzischen Religionsdeklaration vom 21.September 1705 verloren 2/7 der evangelischen Gemeinden ihre Kirchen, Pfarr- und Schulhäuser. In den mit Helmsheim zusammengefassten Pfarreien gingen Schollbrun, Obrigheim, Rinklingen, Rohrbach und Mühlbach an die Reformierten, Fahrenbach und Helmsheim an die Katholiken. Die evangelische Pfarrei Helmsheim wurde Filialgemeinde der Pfarrei Heidelsheim. Die Gottesdienste wurden nun in Bauernstuben abgehalten.
Im Jahre 1757 konnte dann im Hof des lutherischen Schulhaus endlich eine Kirche erbaut werden.
Am 26. Juli 1821 erfolgte die Vereinigung der Lutheraner und der Reformierten zur "Vereinigten Evangelisch-protestantischen Kirche" im Großherzogtum Baden.
Anlässlich einer Ortsbereisung im Jahre 1868 wurde festgestellt, dass die Kirche sich in unschöner Lage befindet, schlecht unterhalten und feucht sei. Die Beseitigung dieser Missstände nur durch einen Neubau zu erzielen sei. Aber es waren keine Mittel vorhanden um dies auszuführen.
Da trat am Samstag den 31.Juli 1909 ein Ereignis ein, das den Neubau rasch einer Lösung entgegenführte. Als zur Trauung von Karl Philipp Häffele und Christine Winnai geläutet werden sollte, fiel die Glocke im Turm der Kirche herunter.
Am 30.Oktober 1910 wurde der Grundstein gelegt und am 30.Juli 1911 wurde die Melanchthon Kirche in Helmsheim eingeweiht. Die Kirche hat 307 Sitzplätze. Die Orgel erstellte ein Nachkomme des Johann Georg Stein, der Orgelbaumeister Voit in Durlach. Die Glocken wurden von der Firma Gebr. Bachert, Karlsruhe geliefert.