50 Jahre Feuerwehr
Aus Helmsheim
Stiftungsfest der freiwilligen Feuerwehr Helmsheim vom 19. – 21. August 1950
Auf einer Tafel stand mit großen Buchstaben dieser kernige Spruch. Er zeigt deutlich, dass bei dem Feuerwehrjubiläum die Sprache rau – aber das Fest umso herzlicher war.
Wie die Bevölkerung den Ort ausgeschmückt hatten, war einmalig. Ein Blumenmeer an den Fenstern, ein Wald von Grünzeug entlang der Straßen, Girlanden und geflochtene Kränze über den Straßen und die schönen Obstbäume entlang des Dorfbaches.
Alles war auf den Beinen als am Samstag gegen 21 Uhr der Fackelzug vor dem Rathaus Aufstellung nahm und zum Festplatz der Steinerschen Mühle marschierte um mit dem Festbankett in der festlich geschmückten Lagerhalle den Auftakt für das Fest zu geben.Kommandant Rudolf Steiner begrüßte die zahlreichen Gäste, unter denen sich Landrat Weiß, Kreisbrandinspektor Debatin und die Kommandanten der benachbarten Wehren befanden.
Der stellvertretende Kommandant Jakob Bucher gab einen kurzen Überblick über die Tätigkeit der Wehr seit ihrer Gründung. Vor allem würdigte er die Einsätze während des Krieges. Auch der damals gegründeten Mädchenriege sprach Herr Bucher seine Anerkennung aus. Dank der Mithilfe der Gemeinde konnte Kommandant Steiner nach dem Kriege die Wehr wieder voll einsatzfähig machen.
Auch der Sonntag brachte ein reichhaltiges Programm. Nach dem Kirchgang beider Konfessionen fand vor dem Kriegerdenkmal eine Totenehrung statt, wobei Bürgermeister Schwedes einen Kranz niederlegte. Im Mittelpunkt des Tages stand eine große Schauübung mit Überlandhilfe der Wehren Gondelsheim und Obergrombach.
- Es brennt in der Jöhlingerstraße – Alarm!
Die Sirenen sind aktiv und erfüllen mit Geheule den Ort. Die Übung läuft an. Keine Minute ist vergangen und schon kommen die Schlauchtruppen angerannt. Brandherd ist das Anwesen mit dem „Milich Häusle“. Während die angrenzenden Häuser gegen Funkenflug zu schützen sind steht das Treppenhaus in Flammen, so dass die Rettung der im 2. Stock wohnenden Personen über die mechanische Leiter durch die Fenster erfolgte. Die Nachbarwehren aus Gondelsheim und Obergrombach waren zur „Überlandhilfe“ eingetroffen, so dass bereits 10 Minuten nach Alarm 8 Strahlrohre den Brandherd löschen konnten. Durch allerlei Einlagen wie z.B. das Eindringen von Räubern, die durch die anwesende Landespolizei verhaftet werden konnten, wurde den Zuschauern gezeigt welch eine Fülle von Geschehnissen ein Brand auslöst.
Nach der Übung bewegt sich ein großer Festzug durch die geschmückten Dorfstraßen. An der Spitze der Festreiter, dann die Wehren geführt von den Festführern und den Festdamen. Den Gründern wurde besondere Ehre zuteil. Auf festlich geschmückten Wagen fuhren sie in der Mitte des Festzuges als Ehrengäste. Auf der Wiese zwischen Saalbach und Mühlbach entwickelte sich dann ein fröhliches Volksfesttreiben.
Der Montag war der Jugend gewidmet. Kamerad Buchhalter verstand es ausgezeichnet, die Jugend mit Wurstschnappen, Sackhüpfen und dergleichen zu begeistern.
Quelle: Protokoll Feuerwehr