Mädchenriege
Aus Helmsheim
Gegen Ende des 2. Weltkriegs war die freiwillige Feuerwehr Helmsheim in dem Dilemma, dass viele der Mitglieder zum Militär eingezogen waren und die Bombenangriffe auf die Städte ihren vollen Einsatz erforderten. Hier waren die Frauen und Mädchen von Helmsheim sofort bereit die Lücken zu schließen. Getreu dem Motto "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" übten sie fleißig und waren für Ihren Einsatz im Dorf vorbereitet.
Die Gruppenleiterinnen
Um die Einsätze erfolgreich zu leiten besuchten Irene Specht und Irma Götz einen Lehrgang bei der Feuerwehrschule Baden.
Einsätze
Mädchenriege |
Sonntag, den 29. Oktober 1944, um 14:00 sollte Johann Georg Eißler beerdigt werden, als am Himmel über Helmsheim Flugzeuge auftauchten. Sofort entbrannte ein heftiger Luftkampf. Ein Deutsches Jagdflugzeug wurde abgeschossen und stürzte in die Scheune von Hermann Adolf Feldmann in der Hauptstraße. Der Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten und landete beim alten Wald. Die Scheune ging sogleich in Brand auf. Durch den mutigen und tatkräftigen Einsatz der Mädchenriege von der Wehr wurde die Ausbreitung des Brandherdes verhindert. Die Wehr war den ganzen Nachmittag im Einsatz. Im Gewann Zwanzigmorgen stürzten an diesem Tag noch mehrere Flugzeuge ab.
Dienstag, den 3. April 1945 gegen 13:00 Uhr. Der Volkssturm von Helmsheim war in Richtung Wössingen nach Pforzheim ausgerückt, es waren nur noch wenige Männer im Dorf. Die zweite Salve der angreifenden Französischen Artillerie schlug im Dorf ein. Sogleich ging die Scheune von Gustav Häffele in der Eberhardstraße in Flammen auf. Karl Hähnle rannte zum Feuerwehrhaus und stellte den Kanal mit einem Schild zu, um das Wasser zu stauen. August Kormann und Karl Schührer kamen dazu und gemeinsam brachten sie die schwere Motorspritze beim Gasthaus Adler in Stellung. Schon waren unsere Mädchen von der Wehr da. Sie legten eine Schlauchleitung zum Brandherd. Selbst die Motorspritze, sie hatte oft Anlaufwehen, sprang wie wenn sie von unserer Not wüsste, sofort an. Es dauerte keine zehn Minuten, bis das Wasser an der Brandstelle war. Selbst die feindliche Artillerie hatte ein Einsehen, wärend der Löscharbeiten fiel kein Schuss.
(aus einem Bericht von Karl Hähnle)
Brandstellen: