Winterzeit: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Wenn die Ablaufrinnen neben den Straßen gefroren waren, wurde mit schnellem Anlauf über diese Eisflächen geschlittert. Hier entstanden je nach Stauhöhe, Bahnen von mehreren Meter. Offiziell war das Schleifen nach der [http://w.helmsheim.me/images/Zeugnis1900 Schulordnung] von 1900 untersagt. Schlittschuhe waren zu der Zeit noch nicht verbreitet – also nutzte man die normalen Schuhe als Sportgerät. Proteste lösten die Kinder mit genagelten Schuhsolen aus. Als hinter der Sägemühle noch der kleine See bestand, wurde auch dieser zum Schleifen benutzt. Ganz selten, wenn die [[Saalbach| Saalbach]] einmal zugefroren war, wurde auch da herumgeschlittert.<br><br> | ||
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+ | Der Bahnschlitten war im Schopf der alten Schule eingelagert. Es war eine keilförmige Konstruktion die den Schnee auf der Straße nach links und rechts wegdrückte. Erreichte der Schneefall eine bestimmte Höhe, so wurde ein Pferd vorgespannt und alle Straßen im Ort abgefahren. Zur Freude der Kinder durften sie, zum Beschweren des Geräts, auf die oberen Ränder des Schlittens sitzen und mitfahren. | ||
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Winter_Kirchenbuckel.jpg|<small>''Kirchenbuckel''</small> | Winter_Kirchenbuckel.jpg|<small>''Kirchenbuckel''</small> | ||
− | Winter_Röthinger.jpg|<small>'' | + | Winter_Röthinger.jpg|<small>''Hobblbahn''</small> |
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2024, 11:00 Uhr
Schlittenfahren
Möglichkeiten gab es viele zum Schlittenfahren. Begünstigt durch den Kraichgau hatten die Kinder Auswahl zwischen unterschiedlich schwierigen Pisten. Die längste war bei der Klammenhohl. Die reichte über die Verlängerung zum Jonas bis fast zur Landstraße. Außerhalb vom Ort war auch das Hagwäldle und der Sta(u)bhügel beliebt. Im Ort gab es für die Kinder neben dem Hohbrünnle die Hobblbahn. Sie wurde so genannt, weil sie ein kleine Buckelpiste darstellte. Nicht ganz ungefährlich war der Kirchenbuckel. Wenn man am Ende die Kurve nicht bekam, knallte man über die alte Denkmalsstaffel gegen das alte Schulzen Haus.
Am beliebtesten war aber die Eberhardstraße. Hier ließen es sich sogar die Erwachsenen nicht nehmen eine Abfahrt zu wagen. Nach der Milchabgabe, oder nach der Singstunde, traf man sich hier zum Schlittenfahren. Es wurden oft mehrere Schlitten eingehängt und ab ging die rasante Abfahrt. Nebenbei hatte man auch etwas Kontakt mit den „ängstlichen“ Mädchen. Die Schlitten querten ungebremst die Hauptstraße und kamen erst beim Adler Hof zum Halten. Zum Glück konnte man zu dieser Zeit in Helmsheim die Autos an einer Hand abzählen.
Schleifen
Wenn die Ablaufrinnen neben den Straßen gefroren waren, wurde mit schnellem Anlauf über diese Eisflächen geschlittert. Hier entstanden je nach Stauhöhe, Bahnen von mehreren Meter. Offiziell war das Schleifen nach der Schulordnung von 1900 untersagt. Schlittschuhe waren zu der Zeit noch nicht verbreitet – also nutzte man die normalen Schuhe als Sportgerät. Proteste lösten die Kinder mit genagelten Schuhsolen aus. Als hinter der Sägemühle noch der kleine See bestand, wurde auch dieser zum Schleifen benutzt. Ganz selten, wenn die Saalbach einmal zugefroren war, wurde auch da herumgeschlittert.
Bahnschlitten
Der Bahnschlitten war im Schopf der alten Schule eingelagert. Es war eine keilförmige Konstruktion die den Schnee auf der Straße nach links und rechts wegdrückte. Erreichte der Schneefall eine bestimmte Höhe, so wurde ein Pferd vorgespannt und alle Straßen im Ort abgefahren. Zur Freude der Kinder durften sie, zum Beschweren des Geräts, auf die oberen Ränder des Schlittens sitzen und mitfahren.