Industrie

Aus Helmsheim

Der kleine Ort Helmsheim bestand hauptsächlich aus landwirtschaftlichen Betrieben, Handwerkern und Kaufläden. Als nach 1850 die Bahnlinie von Bruchsal nach Stuttgart gebaut wurde, begründete der Helmsheimer Gemeinderat den Bau einer Haltestelle : „Helmsheim zählt 853 Einwohner (1906), hat 2 Zigarrenfabriken mit 120 Arbeitern, eine Sägerei und eine Ziegelei“.

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Die Ziegelei wurde Mitte des 18. Jahrhundert von Johannes Sebastian Christle in der „Gottesau“ begründete und über Generationen betrieben. Im letzten Drittel des 19. Jahrhundert übernahm Christoph Kiefer mit seinem Bruder die Ziegelei durch die Heirat mit den Dehn – Schwestern. Bis 1918 wurde die Ziegelei noch betrieben. Dann musste sie durch den Kostendruck von größeren Herstellbetrieben die Fertigung einstellen.

Die Sägemühle mit dem angeschlossenen Dreschereibetrieb wurde von Georg Michael Röthinger begründet, der mit seiner Familie aus Oberacker nach Helmsheim kam. Sein Enkel Jakob Friedrich Röthinger (Fritz) führte bis in die 1950er Jahre den Betrieb erfolgreich weiter.
Mit dem 20. Jahrhundert entstanden viele Industriebetriebe in den Zentren Bretten, Bruchsal und Karlsruhe. Aber auch in den Staatsbetrieben Bahn, Post und Verwaltung wurden Arbeitsplätze geschaffen. Viele Bauern mit kleiner Bebauungsflächen gingen nun in die Städte zur Arbeit und waren nur noch als Nebenerwerbsbetrieb tätig. Aber auch die nachgewachsenen Jugendliche erlernten einen Beruf oder bildeten sich für ihre künftige Arbeitsplätze weiter.
Mit der Flurbereinigung 1967 konzentrierte sich die Landwirtschaft auf wenige Betriebe. Sie bildeten teilweise Aussiedlerhöfe, so dass ihre Tätigkeiten aus dem Dorf ausgelagert wurden. Mit der Eingemeindung zeichnete sich die Tendenz vom Bauerndorf zum Wohnvorort von Bruchsal ab.