Brunnen
Aus Helmsheim
Version vom 12. April 2018, 19:02 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
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Zu Beginn gab es wenige private Brunnen, die meist als Viehtränken benutzt wurden. Ansonsten wurde das Wasser aus dem Dorfbach entnommen. Der Bau einer Brunnenanlage war ein Fortschritt in Bezug auf Hygiene und Komfort für Mensch und Tier im Dorf. Leider konnten nur die Bewohner im Kernbereich des Ortes diesen Fortschritt nutzen. Das Wasser wurde über Deichel transportiert. Hier erinnert der Gewannname "Deichel Wäldle" an den Ort, wo die Bäume hierfür geschlagen wurden. Die Brunnen waren aber nur die Vorstufe bis das Wasser direkt in die Häuser geführt wurde. Das alte Reservoir stand am Ortsausgang nach Obergrombach und wurde im Volksmund als "Brunnenstube" bezeichnet. Den kleinen Kindern wurde erzählt, dass dort der Klapperstorch wohnt. Als Brunnenwärter fungierten die Schmiedemeister des Dorfes. 1877 wurde beschlossen die hölzernen Deichel durch Metallrohre zu ersetzen. Die Landwirte nutzten die Brunnen als Viehtränke, die Bäcker wischten ihre Backöfen mit wassergetränkten Säcken aus. Im Sommer hingen die Kinder an den Brunnenhähnen und löschten sich ihren Durst mit dem frischen Quellwasser.
Wasserleitungen
Mit den Metalrohren wurden auch die ersten Privatanschlüsse abgezweigt.
Schnell kam man jedoch an die Grenzen der Anlage. So wurden 1909 neue Quellen erschlossen und ein Hochbehälter gebaut. 1952 wurde dann noch die Schlossbuckelquelle gefasst und aus einem Hochbehälter bei der Sägemühle in das bestehende Leitungsnetz geleitet.
Dorfkanal (Jordan)
Der Kanal für den Dorf Bach wurde von der Gemeinde mit Hilfe des Kreises Karlsruhe im Jahre 1891 gebaut. Nach der Fertigstellung wurde er von den Helmsheimern "Jordan" genannt. Er floss entlang der Hauptstraße und mündete nördlich der Mühle in den Saalbach. Er bestand aus einem betonierten Bachbett. Für alle Hofeinfahrten und Straßenquerungen wurde eine Brücke betoniert. Entlang des Dorfbaches wurden Obstbäume gepflanzt, die zum Ernten an die Bürger versteigert wurden. Sein Wasser bezog der Jordan aus der Brunnenanlage und den Quellen die die aus der Richtung von Obergrombach flossen. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs wurde der Bach oberhalb der Sägemühle zu einem kleinen See gestaut und trieb das Wasserrad vom Sägewerk an. Mit dem verdolen des Dorfkanals im Jahre 1965 wurden die Brunnen abgebaut und die Bäume gefällt. Dadurch wurde das Erscheinungsbild des Dorfes völlig verändert.
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