Posthalter: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Johann Stein war der erste Posthalter in Helmsheim. In einer Ecke seines | + | [[Datei:Ansichtskarte_Helmsheim_Stein.jpg|150px|miniatur|rechts|<small>''Ansichtskarte''</small>]]Johann Stein war der erste Posthalter in Helmsheim. In einer Ecke seines [[Kaufläden|Spezereiladen]] wurden die Postgeschäfte abgewickelt. Hierfür war eine spezielle Schaltertür am Seiteneingang angebracht. Zu Werbezwecken hatte er sich eine eigene Ansichtskarte von Helmsheim drucken lassen. |
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'''1911''' Übernahm Valentin Bauer vom Gasthaus "Zum Rappen" die Posthilfsstelle. Diese Zeit war auch geprägt von dem Streit über den Zuschuss, den die Gemeinde an den Posthalter zahlen sollte. Die Umsätze reichten nicht aus die Kosten des Posthalters zu decken. Alternativ drohte die Schließung der Posthilfsstelle. | '''1911''' Übernahm Valentin Bauer vom Gasthaus "Zum Rappen" die Posthilfsstelle. Diese Zeit war auch geprägt von dem Streit über den Zuschuss, den die Gemeinde an den Posthalter zahlen sollte. Die Umsätze reichten nicht aus die Kosten des Posthalters zu decken. Alternativ drohte die Schließung der Posthilfsstelle. | ||
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− | '''1929''' wurde das Bürgermeisteramt unter der Nummer "2424" an das Telefon Ortsnetz von Bruchsal angeschlossen. | + | [[Datei:Poststempel.jpg|150px|miniatur|rechts|<small>''Poststempel''</small>]]''''1929''' wurde das Bürgermeisteramt unter der Nummer "2424" an das Telefon Ortsnetz von Bruchsal angeschlossen. |
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− | '''1931''' | + | '''1931''' bekam Helmsheim, von der zwischenzeitlich zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Reichspost Reichspost] umbenannten Behörde, eine Poststelle. Sie erhielt einen eigenen Poststempel mit dem Ortsnamen Helmsheim und einen öffentlichen Telefonanschluss. Unter der Verwaltung von Wilhelm Bittrolff wurde die Poststelle im Obergeschoss des Gasthauses "Zum Lamm" eingerichtet.. Die offizielle Bezeichnung war: "Helmsheim Bruchsal Land". Die Helmsheimer Postkunden betreute {{Person|I2973 |Mine Winter}}. |
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+ | In Nachfolge wurde die Poststelle im Strobel Haus gegenüber vom "Grünen Baum" eingerichtet. Täglich wurde die Post in einem Sack mit einem Leiterwägelchen vom Bahnhof in Helmsheim abgeholt und die ausgehende Post dort abgegeben. Gretel Ehrlacher verwaltete bis zu ihrem Tode diese Stelle. Während ihrer schweren Krankheit wurde sie von {{Person|I2959 |Klara Feldmann}} vertreten. | ||
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+ | [[Datei:Poststelle_Rathaus.jpg|150px|miniatur|rechts|<small>''Poststelle im Rathaus''</small>]]'''1966''', die Posthalter waren zwischenzeitlich Beamte bei der [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bundespost Deutschen Bundespost]. Das höhere Postaufkommen und zusätzlichen Funktionen machte es notwendig, die Poststelle neu zu organisieren. So wurde in einem durch den Schulneubau freigewordener Raum im Rathaus die neue Poststelle eingerichtet. Klara Wilhelm "''s'Klärle''" machte hier als letzte Helmsheimer Posthalterin, bis zur Pensionierung, ihren Dienst für die Postkunden. Vertreten wurde sie ebenfalls von Klara Feldmann und später von Renate Lechnauer. | ||
+ | Lebendig wurde es am Postschalter, wenn zum Ultimo die Renten ausbezahlt wurden. Wer etwas übrig hatte, zahlte es auf sein Postsparbuch ein. Ansonsten schaute er, wie er bis zur nächsten Auszahlung über die Runden kam. | ||
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− | + | ''d'Poschdlare'' wie sie genannt wurde fuhr mit dem Fahrad die Post aus. Mit der umgehängten dunklen Ledertasche war sie Ortsbekannt. Bei jedem Wetter machte sie täglich ihre Runde im Dorf. Es hieß nicht "ich habe Post bekommen“, sondern einfach "d’Poschdlare wa do“. |
Aktuelle Version vom 1. November 2024, 09:56 Uhr
Johann Stein |
Valentin Bauer |
Wilhelm Bittrolff |
Gretel Ehrlacher |
Mit Ausbau der Bahnstrecken Bruchsal - Bretten wurde auch der Postverkehr neu strukturiert. Zuständig war die "Kaiserliche Ober-Postdirektion Karlsruhe". Da der Postverkehr in Helmsheim vergleichsweise gering war, gestand man der Gemeinde nur eine Posthilfsstelle zu. Die zuständige Poststelle war in Heidelsheim wo auch eine Verladestation der Bahn war.
Johann Stein war der erste Posthalter in Helmsheim. In einer Ecke seines Spezereiladen wurden die Postgeschäfte abgewickelt. Hierfür war eine spezielle Schaltertür am Seiteneingang angebracht. Zu Werbezwecken hatte er sich eine eigene Ansichtskarte von Helmsheim drucken lassen.
1911 Übernahm Valentin Bauer vom Gasthaus "Zum Rappen" die Posthilfsstelle. Diese Zeit war auch geprägt von dem Streit über den Zuschuss, den die Gemeinde an den Posthalter zahlen sollte. Die Umsätze reichten nicht aus die Kosten des Posthalters zu decken. Alternativ drohte die Schließung der Posthilfsstelle.
'1929 wurde das Bürgermeisteramt unter der Nummer "2424" an das Telefon Ortsnetz von Bruchsal angeschlossen.
1931 bekam Helmsheim, von der zwischenzeitlich zur Reichspost umbenannten Behörde, eine Poststelle. Sie erhielt einen eigenen Poststempel mit dem Ortsnamen Helmsheim und einen öffentlichen Telefonanschluss. Unter der Verwaltung von Wilhelm Bittrolff wurde die Poststelle im Obergeschoss des Gasthauses "Zum Lamm" eingerichtet.. Die offizielle Bezeichnung war: "Helmsheim Bruchsal Land". Die Helmsheimer Postkunden betreute Mine Winter.
In Nachfolge wurde die Poststelle im Strobel Haus gegenüber vom "Grünen Baum" eingerichtet. Täglich wurde die Post in einem Sack mit einem Leiterwägelchen vom Bahnhof in Helmsheim abgeholt und die ausgehende Post dort abgegeben. Gretel Ehrlacher verwaltete bis zu ihrem Tode diese Stelle. Während ihrer schweren Krankheit wurde sie von Klara Feldmann vertreten.
1966, die Posthalter waren zwischenzeitlich Beamte bei der Deutschen Bundespost. Das höhere Postaufkommen und zusätzlichen Funktionen machte es notwendig, die Poststelle neu zu organisieren. So wurde in einem durch den Schulneubau freigewordener Raum im Rathaus die neue Poststelle eingerichtet. Klara Wilhelm "s'Klärle" machte hier als letzte Helmsheimer Posthalterin, bis zur Pensionierung, ihren Dienst für die Postkunden. Vertreten wurde sie ebenfalls von Klara Feldmann und später von Renate Lechnauer.
Lebendig wurde es am Postschalter, wenn zum Ultimo die Renten ausbezahlt wurden. Wer etwas übrig hatte, zahlte es auf sein Postsparbuch ein. Ansonsten schaute er, wie er bis zur nächsten Auszahlung über die Runden kam.
Postzusteller
d'Poschdlare wie sie genannt wurde fuhr mit dem Fahrad die Post aus. Mit der umgehängten dunklen Ledertasche war sie Ortsbekannt. Bei jedem Wetter machte sie täglich ihre Runde im Dorf. Es hieß nicht "ich habe Post bekommen“, sondern einfach "d’Poschdlare wa do“.