Vorkriegszeit: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Nach Lidolsheim gehörte Helmsheim zu den ältesten [https://de.wikipedia.org/wiki/NSDAP-Ortsgruppe NSDAP-Ortsgruppen] in Baden. Seine Mitglieder rekrutierten sich zu einem großen Teil aus dem 1885 gegründeten Militärverein. Es gab sogar Mitglieder, die das goldene Parteiabzeichen besaßen. Ihr Ortsgruppenführer wurde 1933 einstimmig vom Bürgerausschuss zum [[Bürgermeister|Bürgermeister]] gewählt. | + | <gallery mode="nolines"> |
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+ | Nach Lidolsheim gehörte Helmsheim zu den ältesten [https://de.wikipedia.org/wiki/NSDAP-Ortsgruppe NSDAP-Ortsgruppen] in Baden. Seine Mitglieder rekrutierten sich zu einem großen Teil aus dem 1885 gegründeten Militärverein. Im Jahre 1923 von 18 Mitgliedern gegründet, musste die Ortsgruppe nach dem 9.November sich auflösen, sammelte sich aber 1924 im Schlageterbund.<br> Zwischen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Leo_Schlageter Schlageter] Ortsgruppe und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbanner_Schwarz-Rot-Gold Reichsbanner] Ortsgruppe, kam es des Öfteren zu Auseinandersetzungen. Sie endeten oft blutig und entstanden meist bei öffentlichen Veranstaltungen in den Endzwanziger Jahren. Durch die konsequente Durchsetzung der Schlagetergruppe war sie ein starker Stützpunkt für die NSDAP in den Bezirken Bruchsal und Bretten. Zu Versammlungen wurde die Ortsgruppe von überall als Saalschutz angefordert.<br> | ||
+ | Von 500 benötigten Unterschriften zur Einreichung des ersten Wahlvorschlag der NSDAP in Baden im Jahre 1925, wurden 125 Unterschriften in Helmsheim gesammelt. Ab 1928 wählte die Ortschaft in der Mehrzahl nationalsozialistisch.<br><br> | ||
+ | Es gab sogar Mitglieder, die das goldene Parteiabzeichen besaßen. | ||
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+ | Ihr Ortsgruppenführer wurde 1933 einstimmig vom Bürgerausschuss zum [[Bürgermeister|Bürgermeister]] gewählt. Am 17.März, wurde auf Beschluss des Gemeinderats, Reichskanzler Adolf Hitler und der Reichskommissar [https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Wagner_(Gauleiter) Robert Wagner] zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Die Ortsgruppe der SA veranstaltete aus diesem Anlass einen Fackelumzug. Im Jahre 1936 wurde der Platz vor der früheren Kelter in Adolf-Hitler-Platz umgetauft und als Kundgebungsplatz für die Zukunft bestimmt.<br><small>''(Nach dem Umsturz wurde durch Gemeinderatsbeschluss dies alles rückgängig gemacht. Die Parteimitglieder (ca. 130) mussten im Rahmen der Entnazifizierung ein Spruchkammerverfahren durchlaufen)''</small> | ||
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Schon früh wurde politisch um den Nachwuchs geworben. Neben Brezel und Osterei wurden auch Parteifähnchen verteilt, die zwischenzeitlich zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Deutschlands Nationalflagge] geworden war. | Schon früh wurde politisch um den Nachwuchs geworben. Neben Brezel und Osterei wurden auch Parteifähnchen verteilt, die zwischenzeitlich zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Deutschlands Nationalflagge] geworden war. | ||
<br clear=all><div style="float:right; margin-left: 10px;" >[[Datei:Spielmannszug.jpg|200px|miniatur|rechts|<small>''Spielmannszug HJ Helmsheim''</small>]]</div> | <br clear=all><div style="float:right; margin-left: 10px;" >[[Datei:Spielmannszug.jpg|200px|miniatur|rechts|<small>''Spielmannszug HJ Helmsheim''</small>]]</div> | ||
− | Stolz trugen die Mädchen und Jungen ihre Unformen. Begeistert beteiligten sie sich an den Aktionen des [https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_Deutscher_M%C3%A4del BDM] oder der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjugend HJ]. Erst als man sie als Erwachsene nach der [[Musterung|Musterung]] für die [https://de.wikipedia.org/wiki/Waffen-SS Waffen-SS] rekrutieren wollte verhielten sie sich zögerlich. Manche nahmen Druck und die Repressalien in Kauf und ließen sich zur Wehrmacht einziehen. | + | Stolz trugen die Mädchen und Jungen ihre Unformen. Begeistert beteiligten sie sich an den Aktionen des [https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_Deutscher_M%C3%A4del BDM] oder der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjugend HJ]. Erst als man sie als Erwachsene nach der [[Musterung|Musterung]] für die [https://de.wikipedia.org/wiki/Waffen-SS Waffen-SS] rekrutieren wollte verhielten sie sich zögerlich. Manche nahmen Druck und die Repressalien in Kauf und ließen sich zur Wehrmacht einziehen.<br> |
+ | Die Beerdigung des 1937 unerwartet aus dem Leben geschieden [https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerjugend#Gliederung Unterbannführers] (III/172) {{Person|I1107|Karl Eißler}}, gestaltete sich zu einer gewaltigen Trauerkundgebung der gesamten Hitlerjugend. Er war einer Grippeerkrankung erlegen. Links und rechts der Straße, bis zum Friedhof, standen die Mädels und Jungen im Spalier. Er war in der Jugendhilfe der RSB tätig und als Jugendführer überall bekannt. | ||
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Am [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrergeburtstag Führergeburtstag] war Beflaggung angeordnet. An dem nebenstehenden Bild war zum 50. sogar ein Feiertag. Dies wurde natürlich zu einem Spaziergang mit der Familie genutzt - unabhängig von der Gesinnung oder der Parteizugehörigkeit. Das Bild zeigt die Eberhardstraße. | Am [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrergeburtstag Führergeburtstag] war Beflaggung angeordnet. An dem nebenstehenden Bild war zum 50. sogar ein Feiertag. Dies wurde natürlich zu einem Spaziergang mit der Familie genutzt - unabhängig von der Gesinnung oder der Parteizugehörigkeit. Das Bild zeigt die Eberhardstraße. |
Aktuelle Version vom 1. Juni 2021, 09:51 Uhr
Alte Garde Baden
Nach Lidolsheim gehörte Helmsheim zu den ältesten NSDAP-Ortsgruppen in Baden. Seine Mitglieder rekrutierten sich zu einem großen Teil aus dem 1885 gegründeten Militärverein. Im Jahre 1923 von 18 Mitgliedern gegründet, musste die Ortsgruppe nach dem 9.November sich auflösen, sammelte sich aber 1924 im Schlageterbund.
Zwischen der Schlageter Ortsgruppe und der Reichsbanner Ortsgruppe, kam es des Öfteren zu Auseinandersetzungen. Sie endeten oft blutig und entstanden meist bei öffentlichen Veranstaltungen in den Endzwanziger Jahren. Durch die konsequente Durchsetzung der Schlagetergruppe war sie ein starker Stützpunkt für die NSDAP in den Bezirken Bruchsal und Bretten. Zu Versammlungen wurde die Ortsgruppe von überall als Saalschutz angefordert.
Von 500 benötigten Unterschriften zur Einreichung des ersten Wahlvorschlag der NSDAP in Baden im Jahre 1925, wurden 125 Unterschriften in Helmsheim gesammelt. Ab 1928 wählte die Ortschaft in der Mehrzahl nationalsozialistisch.
Es gab sogar Mitglieder, die das goldene Parteiabzeichen besaßen.
Ihr Ortsgruppenführer wurde 1933 einstimmig vom Bürgerausschuss zum Bürgermeister gewählt. Am 17.März, wurde auf Beschluss des Gemeinderats, Reichskanzler Adolf Hitler und der Reichskommissar Robert Wagner zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Die Ortsgruppe der SA veranstaltete aus diesem Anlass einen Fackelumzug. Im Jahre 1936 wurde der Platz vor der früheren Kelter in Adolf-Hitler-Platz umgetauft und als Kundgebungsplatz für die Zukunft bestimmt.
(Nach dem Umsturz wurde durch Gemeinderatsbeschluss dies alles rückgängig gemacht. Die Parteimitglieder (ca. 130) mussten im Rahmen der Entnazifizierung ein Spruchkammerverfahren durchlaufen)
Schon früh wurde politisch um den Nachwuchs geworben. Neben Brezel und Osterei wurden auch Parteifähnchen verteilt, die zwischenzeitlich zur Nationalflagge geworden war.
Stolz trugen die Mädchen und Jungen ihre Unformen. Begeistert beteiligten sie sich an den Aktionen des BDM oder der HJ. Erst als man sie als Erwachsene nach der Musterung für die Waffen-SS rekrutieren wollte verhielten sie sich zögerlich. Manche nahmen Druck und die Repressalien in Kauf und ließen sich zur Wehrmacht einziehen.
Die Beerdigung des 1937 unerwartet aus dem Leben geschieden Unterbannführers (III/172) Karl Eißler, gestaltete sich zu einer gewaltigen Trauerkundgebung der gesamten Hitlerjugend. Er war einer Grippeerkrankung erlegen. Links und rechts der Straße, bis zum Friedhof, standen die Mädels und Jungen im Spalier. Er war in der Jugendhilfe der RSB tätig und als Jugendführer überall bekannt.
Am Führergeburtstag war Beflaggung angeordnet. An dem nebenstehenden Bild war zum 50. sogar ein Feiertag. Dies wurde natürlich zu einem Spaziergang mit der Familie genutzt - unabhängig von der Gesinnung oder der Parteizugehörigkeit. Das Bild zeigt die Eberhardstraße.
Einweihung Kriegerdenkmal 1934
Anlass war das 10jährige Bestehen der NSDAP-Ortsgruppe und die Verlegung des Kriegerdenkmals vom Kirchenaufgang.
Kreisleitung Bruchsal